„Zeigt den Menschen Gottes Reich“
Weihbischof Matthias König nimmt zwei unserer Mitbrüder und einen Anwärter für das Ständige Diakonat unter die Weihekandidaten auf
Am Tag der Akademischen Jahresfeier der Theologischen Fakultät Paderborn wurden am Abend in einer feierlichen Vesper in der Konviktskirche unsere beiden Mitbrüder Mike Hottmann aus St. Walburga Werl, Andreas Todt aus St. Johannes Neheim sowie Herr Lambertus Stallein, Anwärter für das Ständige Diakonat, aus St. Johannes Baptist Delbrück durch Weihbischof König admittiert und so unter die Kandidaten für die Heiligen Weihen aufgenommen.
Seine Predigt begann Weihbischof König mit dem aktuellen Bezug, wer und was für unsere Gesellschaft angesichts der Erfahrungen der Corona-Krise eigentlich systemrelevant sei. Die Kirche sei dies, wie wir beim Verbot öffentlicher Gottesdienste im Frühjahr erfahren hätten, offensichtlich nicht. Eine Ernüchterung für viele! Ausgehend davon stellte er die Frage, ob der Dienst der künftigen Diakone und Priester für die Gesellschaft überhaupt noch von Bedeutung und damit systemrelevant sei. Weihbischof König betonte, dass ihr Dienst und damit das Wirken der Kirche allgemein nicht dazu da seien, irgendein System zu unterstützen und für dieses relevant zu sein – im Gegenteil: die Kirche habe sich schon oft gegen staatliche und gesellschaftliche Systeme gestellt, die dem Christentum widersprechen. Die Aufgabe der Weihekandidaten sehe er nicht darin, äußerlich gesehen systemrelevant zu sein, sondern die Bedeutung ihres Dienstes läge darin, das Reich Gottes und die Frohe Botschaft Jesu Christi unter den heutigen Bedingungen von Gesellschaft und Kirche zu verkünden. Natürlich habe es in der Kirche zu allen Zeiten, so auch heute, Menschen gegeben, die durch ihr Handeln die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft in Frage gestellt oder sogar massiv beeinträchtigt hätten, doch „Gottes Geist und die von ihm erfüllten Menschen haben immer wieder versucht dagegen zu arbeiten“. Bei aller berechtigten Kritik an Missständen in der Kirche und am fehlerhaften Verhalten von Amtsträgern der Kirche dürfe man nicht vergessen, wie viel Segen auch von der Gemeinschaft der Glaubenden ausgegangen sei und immer noch ausgehe. Weihbischof König rief die drei Männer dazu auf, die Botschaft Christi in diesem Sinne zu verkünden, das eigene Leben in das Licht der Liebe Gottes zu stellen und diese so zum Strahlen zu bringen. Wenn sie sich den Menschen im pastoralen Dienst mit ganzem Herzen zuwenden und ihnen mit Wohlwollen und Erbarmen entgegentreten würden, könnten sie zu glaubwürdigen Zeugen des Evangeliums werden. Dabei sollten sie sich immer wieder innerlich an Jesus Christus zurückbinden und sich auf ihn besinnen, um sein Werkzeug für die Menschen in dieser Welt zu sein. Durch die Corona-Krise hätte die Kirche zwar ernüchtert feststellen müssen, dass sie für die Gesellschaft nicht systemrelevant sei, doch die Pandemie hätte auch deutlich gemacht, wie sehr der Glaube einzelner, das persönliche Beten und neue Formen der gottesdienstlichen Gemeinschaftserfahrung in die Welt hineinwirken könnten. Die Weihekandidaten selbst sollten, so der Weihbischof, die Menschen und die Welt im Herzen vor Gott tragen, denn das Gebet habe große Kraft und könne die Welt verändern.
Ihre Bereitschaft für diesen Dienst erklärten die drei Weihekandidaten dann mit dem Ausruf „Hier bin ich“, mit dem sie vor den Bischof traten und so Christus ihr „Ja“ für ein Leben im Dienst der Kirche gaben.
Im Anschluss an die Feier der Admissio fand im kleineren Kreis der Hausgemeinschaft des Priesterseminars und einiger persönlicher Gäste der drei neu Admittierten ein Abendessen im Speisesaal des Leokonvikts statt.
Alles Gute und Gottes Segen wünschen wir Herrn Lambertus Stallein auf seinem Weg zum Ständigen Diakonat und unseren beiden Mitbrüdern Mike Hottmann und Andreas Todt auf ihrem weiteren Weg zum Diakon und Priester im Dienste Jesu Christi und der Kirche.
Impressionen der Admissio
Die Admittandi sprechen ihr „Hier bin ich“ und treten vor den Weihbischof
Mike Hottmann aus St. Walburga Werl
Praktikumspfarrei: St. Ewaldi Dortmund Aplerbeck
Andreas Todt aus St. Johannes Neheim
Praktikumspfarrei: St. Jodokus Bielefeld
Lambertus Stallein aus St. Johannes Baptist Delbrück