Eine Woche auf den Spuren des Apostels Paulus

Vom 13.-19. September begaben sich 5 Seminaristen – darunter die 3 Diakone des Oberkurses im Priesterseminar in Begleitung von Regens Dr. Michael Menke-Peitzmeyer und Domvikar Dr. Rainer Hohmann zu einer Studienfahrt auf den Spuren des Apostels Paulus und der Zeugnisse der Antike nach Griechenland.

Einer der Teilnehmer, Diakon Tobias Goltsch, gibt einen Einblick in die Erfahrungen der Griechenland-Reisenden:

„In die Reihe der biblischen Länder gehört keineswegs nur Israel, sondern vor allem auch Griechenland: Durch das missionarische Wirken des Apostels Paulus, von dem die Apostelgeschichte erzählt, sowie durch seine Briefe haben mehrere griechische Orte für den christlichen Glauben bis heute eine ganz besondere Bedeutung. Die Spuren dieses großen Völkerapostels nachzugehen, war das Anliegen der diesjährigen Kursfahrt des Priesterseminars. Zusammen mit Regens Msgr. Dr. Michael Menke-Peitzmeyer und Domvikar Dr. Rainer Hohmann machten sich die drei Diakone des Oberkurses, ein Seminarist des Unterkurses sowie ein Seminarist im Pastoraljahr zunächst mit dem Flugzeug auf den Weg nach Thessaloniki. Hier in Nordgriechenland hatte der Apostel Paulus sein Wirken auf europäischem Festland begonnen. Neben Thessaloniki selbst, wo auch der Besuch mehrerer orthodoxer Kirchen auf dem Programm stand, gehörte eine Fahrt zur Ausgrabungsstätte des antiken Philippi zum Programm. An der nahegelegenen Taufstelle der Lydia, einem besonders geschichtsträchtigen Ort, feierte die Gruppe gemeinsam die Heilige Messe. 

Besonders beeindruckend war für viele aus der Gruppe der Besuch des erst 1977 entdeckten Grabmals des makedonischen Königs Philipp II. mit den prächtigen und hervorragend erhaltenen Grabbeigaben. Von dort führte die Fahrt über Beröa weiter nach Kalambaka. Die dortigen Meteora-Klöster sind eine bei vielen Touristen beliebte Sehenswürdigkeit, stellen aber vor allem ein faszinierendes Zeugnis des christlichen Glaubens sowie des ostkirchlichen Mönchtums dar, ebenso wie die Klosteranlage Hagios Loukas, die ebenfalls besucht wurde.

Neben religiösen Zielen gehörten auch bedeutende Stätten der Antike und damit der europäischen Kultur zum Programm. Hier ist vor allem Delphi zu nennen, ein Ort, der über Jahrhunderte durch sein berühmtes Orakel Menschen von weither anzog und so ein Zentrum des Lebens in der damaligen Zeit und des Austauschs über Völkergrenzen hinweg darstellte. Die letzte Station der Reise war Athen mit seinen weltbekannten historischen Stätten wie der Akropolis und der Agora – eine Stadt, die mit philosophischen Größen wie Sokrates genauso verbunden ist wie mit dem Apostel Paulus. Für letzteren noch wichtiger war jedoch Korinth. Auch auf dem dortigen Gelände, wo Paulus sich sicherlich häufig aufgehalten hat, wurde gemeinsam die Hl. Messe gefeiert.

Durch hervorragende Führungen von örtlichen Historikerinnen und Archäologen an den verschiedenen Orten war es möglich, in das Wirken des Apostels Paulus auf dem griechischen Festland, aber auch in die hellenistische Welt der Antike einzutauchen. Nicht zuletzt waren die Begegnungen mit dem griechisch-orthodoxen Glauben sehr einprägsam. So werden die anregenden Erfahrungen der Tage zusammen mit der erlebten Gemeinschaft sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben. Nicht zuletzt steht eine große Dankbarkeit gegenüber den Menschen vor Ort am Ende der Reise, die dazu beigetragen haben, die Kursfahrt nach Griechenland zu einem so eindrücklichen Erlebnis zu machen.“