Das Ziel in den Blick nehmen

Hausprimiz mit den Neupriestern

Rund einen Monat nach ihrer Weihe kehrten unsere drei Neupriester zurück in das Priesterseminar, um mit uns ihre Hausprimiz zu feiern und uns anschließend die Möglichkeit zum Empfang des Primizsegens zu schenken.

Sascha Heinrich (Vikar in Attendorn), Patrick Kaesberg (Vikar in Netphen) und Daniel Wäschenbach (Vikar in Detmold) traten ihre Stellen kürzlich an und freuten sich ähnlich wie wir, jetzt noch einmal eine Primiz im intimen Raum unserer Hausgemeinschaft zu zelebrieren.

Vikar Kaesberg predigte über vier gute Eigenschaften, die seiner Ansicht nach ein Priester besitzen sollte: An erster Stelle stehe das Gebet – und er betonte dabei die sowohl quantitative als auch die qualitative Dimension dieser Eigenschaft. Er gebrauchte dabei das Wort der Hl. Teresa von Avila (1515-1582): „Das Gebet ist meiner Ansicht nach nichts anderes als ein Gespräch mit einem Freund, mit dem wir oft und gern allein zusammenkommen, um mit ihm zu reden, weil er uns liebt.“ Im Hinblick auf die Quantität betonte er, dass es weder zur Unterforderung, aber auch nicht zur Überforderung kommen dürfe.

Zweite gute Eigenschaft eines künftigen Priesters seien die Freunde. Was würde denn einen guten Freund ausmachen? Er sei ehrlich, zuverlässig – in kleinen wie in großen Dingen, wie Pünktlichkeit aber auch Vertrauenswürdigkeit, er sei treu und mit ihm sei es möglich über alles reden zu können. Patrick Kaesberg ermutigte uns auch Freundschaften zu führen und zu suchen mit Menschen, welche nicht unbedingt im Binnenkreis der Kirche stehen würden.

Drittens trug er uns auf, den Vers des Vaterunsers „Dein Wille geschehe“ einmal wirklich zu betrachten und zu durchbeten. Christ- und vielmehr noch Priestersein dürften unter keinen Umständen als „Selbstverwirklichungstrip“ zu verstehen, sondern Christ- und Priestersein sei als Verwirklichung Gottes in der Welt zu verstehen. Den alttestamentlichen Mose einmal vor Augen geführt, würde einem deutlich, was es bedeutete von Gott zum Christsein berufen worden zu sein. So sei es wichtig die Prioritäten richtig zu setzten: „1. Was will Gott 2. Was will ich?“

Viertens und als letzten Punkt sprach Vikar Kaesberg von einer „Liebe zum Kreuz“. Heute als Christ und Priester zu leben, sei eine Art Kreuz, welches jeder Christ zu tragen habe. Zu allen Zeiten sei man dem Spott der Leute und den eigenen quälenden Fragen nach der Korrektheit seiner Lebensentscheidung ausgesetzt. Enttäuscht alles hinzuwerfen und zu sagen „Ich mache das nicht!“ und zu glauben, dass dann alles leichter werde sei ein Trugschluss, denn das Kreuz wird es für einen Christen immer und überall geben.

Schlussendlich trug er uns auf das Privileg des Christseins zu schätzen, es nicht als Selbstverwirklichung zu sehen und unserer Berufung nachzuspüren und die des Priesters zu schätzen und zu verwirklichen als „Diener der Menschen, Wegweiser in die Herrlichkeit Gottes“.

Anschließend ließen wir den Abend bei einem gemeinsamen Grillen gemütlichen Ausklingen.

 

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