Hausprimiz 2020
„Eingeladen zum Festmahl“
Am Dienstagabend (3. November) feierte unsere Hausgemeinschaft die Hausprimiz unserer beiden Neupriester Michael Stiehler und Thorsten Hasse. Mit dieser Hl. Messe verabschiedete sich die Hausgemeinschaft von den beiden Neugeweihten, die an Allerheiligen ihren Dienst in ihren Gemeinden aufgenommen haben: Thorsten Hasse an St. Dionysius in Paderborn-Elsen und Michael Stiehler an St. Patrokli in Soest.
Sehr festlich, aber durchaus coronakonform, sagten wir „Tschüss“ zu unseren liebgewonnenen Mitbrüdern, deren erster Lebensabschnitt im Dienst des Herrn endet, während ein noch größerer als Priester in den Gemeinden erst beginnt. Die Predigt von Thorsten Hasse hatte genau diesen Dienst, nämlich die universale Sendung der Kirche, im Blick: Ausgehend vom Tagesevangelium, dem Gleichnis vom Festmahl bei Lukas (14,15-24), setzte er sich mit dem Leitmotiv der Einladung auseinander. Als Gemeinschaft der Kirche laden wir ein zu Gottesdiensten und anderen Angeboten, aber unsere Einladung wird aus unterschiedlichen Gründen immer öfter ausgeschlagen. Der Prediger warb dafür, den Mut zu haben, die Menschen anzusprechen und einzuladen, die man bislang nicht im Blick hatte, die aber kein ausdrückliches „Nein“ zu Gott und der Kirche gesagt haben, also prinzipiell eine gewisse Offenheit zeigen. Wozu sollte die Kirche aber einladen? Sie sei, so der Prediger, zwar nicht der beste „weltliche“ Anbieter an Freizeitaktivitäten, sie sei aber etwa im Blick auf die Messdienerarbeit und Seniorenbegleitung nicht zu unterschätzen. Der wichtigste Aspekt ihres Angebots, so Vikar Thorsten Hasse, sei jedoch geistlicher Art: Die Kirche solle kein Anbieter von Aktivitäten ausschließlich „weltlichen“ Charakter sein, sie müsse immer das Eschatologische und damit die Perspektive der ewigen Vollendung in Gott im Blick haben (daher das Bild vom Festmahl im Evangelium); ein guter Zugang dazu sei das persönliche und gemeinschaftliche Gebet.
Nach der Messfeier und dem Primizsegen aßen wir gemeinsam Abendbrot und verbrachten so noch eine gute Zeit mit den beiden Mitbrüdern, deren neuer Wegabschnitt als Vikare vor Ort unser Ziel auf dem Weg der Ausbildung ist.