Nikolausfeier 2017
Bischof Nikolaus von Myra besucht auch dieses Jahr das Priesterseminar zu Paderborn
Am Vorabend des Nikolaustages fand auch in diesem Jahr wieder die Nikolausfeier statt. Solche Nikolausfeiern gibt es seit vielen Jahren in einigen Priesterseminaren Deutschlands. Im Rahmen dieser Feier schauen die Studenten gemeinsam auf das vergangene Jahr zurück und reflektieren dabei verschiedene Vorkommnisse, die sich ereigneten. Dabei wird die Realität stets mit dem Stilmittel der Ironie und Übertreibung verzerrt, bis sie vollends zu einem Märchen mutiert. Deshalb gilt es, das Programm nicht „bierernst“, sondern mit etwas Wohlwollen und vor allem mit einem Augenzwinkern wahrzunehmen…
Doch bevor es zu der Feier in den frisch renovierten Speisesaal des Leokonviktes ging, empfing die Hausgemeinschaft ihre Gäste von der Fakultät, dem Studienkolleg St. Irenäus und andere dem Hause eng verbundenen Menschen in der Konviktskirche zur Eucharistiefeier. In seiner kurzen Predigt hob Subregens Klauke besonders die barmherzige Mildtätigkeit des Heiligen Bischofs Nikolaus hervor.
Nachdem sich alle beim Abendessen gestärkt hatten und alles für den Beginn der Feier vorbereitet war, griff Ruprecht Knecht, der Generalvikar von Myra, den Gedanken der Predigt auf und begrüßte die Festgesellschaft stellvertretend für seinen Bischof, der aufgrund der vielen Feierlichkeiten seines Namenstages erst später am Abend zu der Festgesellschaft dazu stoßen würde …
Untermalt wurde der Abend von adventlichen Gesängen, die für besinnliche Stimmung sorgten.
Doch natürlich dürfte ein kleines Video- und Bühnenprogramm auch in diesem Jahr nicht fehlen:
So wurde die Hausleitung kurzerhand kräftig durchgeschüttelt, und der Regens verfiel in die ‚Midlife-Crisis‘. Um seinem Leben einen neuen Sinn zu geben, verließ er Paderborn, nachdem er den Pfau, das Wahrzeichen der Stadt, mit einem gekonnten Bogenschuss zum Schweigen gebracht hatte. Zuvor hatte er mit einer den Anwesenden bekannten Persönlichkeit in dem Fernsehformat „Pastorentöchter – und wo sie zu finden sind“ eine Zweckverbindung eingegangen, die es ihm ermöglichte, in einem neuen Ferienhaus mit seinen alten Freunden eine ruhigen Lebensabend zu verbringen.
So war es den Studenten möglich, ehemalige Mitglieder des Hausvorstandes wieder schauspielerisch zum Leben zu erwecken.
Doch es sollte anders kommen als erwartet: In Rom ging der Heilige Vater Leo XIII. seinen Amtsgeschäften nach und kam zu dem Entschluss, das Haus in Paderborn zu besuchen, das bekanntlich seinen Namen trägt (Collegium Leoninum), also in gewisser Weise die Hausgemeinschaft des Priesterseminares zu visitieren: Er fand ohne den souveränen Leitungsstil des abwesenden Regens jedoch nur Chaos vor, was ihn dazu veranlasste, die ehemalige Hausleitung und die aktuelle miteinander zu vereinen, sodass sie zukünftig zu sechst (!) die Leitung des Seminars sicherstellen sollten. Bei einer so gut aufgestellen Ausbildung kann man ja nur positiv in die Zukunft schauen…
Doch bevor später am Abend nun endlich der Nikolaus zur Visitation vorbei kommen sollte, gab es Tumult im Speisesaal. Luther und der Papst stritten sich darüber, was vor 500 Jahren denn bei der Reformation passiert sei und was man in diesem festlichen Speisesaal im Jahre 2017 nun eigentlich feiere: die Reformation, 100-Jahre Codex Iuris Canonici, 200-Jahre Mutter Pauline oder doch die Erscheinung der Gottesmutter in Fatima? Doch dann kam der Hl. Nikolaus endlich leibhaftig und setzte dem Streit ein jähes Ende, denn in seiner Person wurden alle Differenzen in dessen verbindender Mildtätigkeit überwunden.
Als der Nikolaus auf seinem Stuhle Platz genommen und zum goldenen Buche gegriffen hatte, erhielten alle Anwesenden einen würzigen Spruch und auch einen Plätzchenteller.
Manch einer musste sich jedoch seinen Plätzchenteller erstmal verdienen:
Und dann verabschiedete sich der hl. Bischof Nikolaus auch schon für dieses Jahr wieder aus Paderborn, um seine Reise rund um die Welt fortzusetzen. Doch ist sein Visitationsbesuch auch im nächsten Jahr gewiss!