Bereits zu Beginn der Adventszeit 2022 fand der kleine Liboriusschrein des Priesterseminars nach einer gründlichen Renovierung einen neuen Platz im Eingangsbereich der Seminarkirche. Der 1953/54 in der Kunstwerkstatt Cassau handgefertigte Schrein aus Messing mit vier großen, gefassten Amazoniten stellt u. a. die Attribute unseres Diözesanpatrons (Mitra, Pfauenwedel, Messkelch) dar. Stilistisch handelt es sich um ein Jugendstil-Stück mit Einflüssen des Bauhauses und der neuen Sachlichkeit – ein für die Nachkriegsjahre durchaus typischer „Stilmix“.

Bei der Weihe der inzwischen profanierten Seminarkirche im Altbau nach dem Wiederaufbau des Priesterseminars in Folge der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs durch Erzbischof Lorenz Jaeger am 11.2.1954 fand der Schrein mit den Reliquien des Hl. Liborius, des Hl. Theodorus und des Hl. Johannes Maria Vianney, des Patrons der Priester, seinen Platz im damaligen Altarsepulchrum. Nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanums und der Aufstellung eines neuen Zelebrationsaltars und Tabernakels fand der Schrein seinen Platz in der Sakristei und wurde nur zu besonderen Festanlässen exponiert.

Die Hausleitung und Ausbildungsgemeinschaft des Priesterseminars freuen sich, dass der Liboriusschrein nun einen würdigen öffentlichen Platz gefunden hat, an dem die Besucher der Seminarkirche die Verbindung zum Bistumspatron in einer eindrucksvollen ästhetischen Form vor Augen haben.

Regens Msgr. Dr. Michael Menke-Peitzmeyer

Hier finden Sie einige Impressionen der Restauration durch die Firma Cassau:

Der neue Standort des Schreins in der Seminarkirche